Härtegrad nach Rockwell – alles was du über die Klingenhärte wissen solltest

Härtegrad nach Rockwell – alles was du über die Klingenhärte wissen solltest

Der Härtegrad nach Rockwell: was sie über die Qualität deines Kochmessers verrät

Wenn wir uns im Metier qualitativ hochwertiger Messer bewegen, stolpern wir bei der Suche nach unserem nächsten Liebhaberstück häufig über die Angabe HRC. Viele unter euch Messerliebhabern werden jetzt mit den Augen rollen, denn oft scheiden sich die Geister darüber welche optimale Klingenhärte nach Rockwell ein Messer haben sollte. Aber mal von Anfang an… Denn was sagt dieser Wert eigentlich aus? Und ist er wirklich relevant für die Auswahl eines Messers? Wir haben euch alle Facts rund um das Thema Rockwell zusammengefasst.

„Welches Messer mit welchem Härtegrad macht für welchen Einsatzzweck am meisten Sinn?“

Was ist der Härtegrad nach Rockwell?

HRC ist nichts anderes als die Maßeinheit für die Oberflächenhärte einer Klinge. Als Härte wird ganz allgemein der mechanische Widerstand bezeichnet, den ein Werkstoff, in diesem Fall ein Messer, dem mechanischen Eindringen eines anderen Körpers entgegensetzt. Die Härte eines Messers ist ein wichtiger Indikator für sein Verschleißverhalten, denn harte Messer nutzen sich weniger ab als weiche. Zugleich steigt mit der Härte eines Werkstoffes aber auch dessen Sprödigkeit, das heißt je härter ein Werkstoff ist, desto leichter bricht er bei plastischer Verformung. Für Messerklingen bedeutet das, dass harte Klingen länger scharf bleiben, aber auch leichter brechen.

Dabei ist der Rockwell-Härtetest ein Prüfverfahren, das übertragbare Vergleichswerte schafft, die in der Skala Cone gemessen werden.

Hardness Rockwell = Härte nach Rockwell
(H) Härtewert = Hardness
(R) Prüfverfahren = Rockwell
(C) Skala = Cone

Wie wird der Härtegrad überhaupt ermittelt?

Bei der Härteprüfung nach Rockwell wird ein Kegel (Prüfkörper) mit definiertem Druck in die Randschicht des Werkstückes gedrückt und die verbleibende Eindringtiefe gemessen.

Da für unterschiedliche Werkstoffe auch unterschiedliche Prüfkörper verwendet werden, gibt es insgesamt elf unterschiedliche Rockwell-Skalen – für Messerklingen aus Stahl wird die Skala C verwendet.

Der Härtewert eines Werkstoffs wird schließlich mit einer zweistelligen Ziffer angegeben, wobei höhere Werte für größere Härte und kleinere Werte für geringere Härte stehen. Das Messergebnis wird mit einem Kürzel angegeben, das den Härtewert (zum Beispiel 60), das Prüfverfahren (Härte nach Rockwell, HR) und die verwendete Skala (bei Messerklingen C) enthält und das im Beispiel 60 HRC lauten würde.

Welche Aussagekraft hat der Rockwell Wert?

Wenn es um hochwertige Kochmesser geht, ist die Härte der Klinge ein entscheidendes Qualitätsmerkmal. Sie bestimmt maßgeblich, wie lange die Schneide scharf bleibt, wie widerstandsfähig das Messer gegen Abnutzung ist und wie leicht es sich schleifen lässt. Die Rockwell-Härte spielt hierbei eine zentrale Rolle.

Der Rockwell-Härtewert (HRC) bei Kochmessern gibt Auskunft über die Härte der Klinge, was ein entscheidender Faktor für die Schnitthaltigkeit, Schärfe und Langlebigkeit des Messers ist. Je höher der Rockwell-Wert, desto härter das Material der Klinge. Das bedeutet:

  1. Schnitthaltigkeit: Härtere Messer bleiben länger scharf, da sie widerstandsfähiger gegen Abnutzung sind. Ein Messer mit einem HRC-Wert von 58 oder höher bleibt länger scharf als ein weicheres Messer.
  2. Schärfe: Härtere Messer können feiner geschliffen werden, was eine extrem scharfe Schneide ermöglicht. Dies ist besonders wichtig für präzise Schneidarbeiten in der Küche.
  3. Pflege und Empfindlichkeit: Messer mit einem hohen Rockwell-Wert (über 60 HRC) sind oft spröder und anfälliger für Absplitterungen oder Brüche, wenn sie unsachgemäß verwendet werden. Sie erfordern eine sorgfältigere Handhabung und regelmäßige Pflege.
  4. Schleifbarkeit: Je höher der Rockwell-Wert, desto schwieriger ist das Messer zu schleifen. Härtere Messer benötigen in der Regel hochwertigere Schleifsteine und mehr Aufwand, um wieder scharf zu werden.

Insgesamt gibt der Rockwell-Wert also eine gute Indikation dafür, wie lange das Messer scharf bleibt, wie robust es ist und wie aufwändig die Pflege sein wird.

Die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen HRC Werte

Vorteile einer höheren Rockwell-Härte bei Messern

  • Länger scharf: Messer mit höherer Härte bleiben länger scharf, da die Klinge widerstandsfähiger gegen Verschleiß und Verformung ist.
  • Feinere Schneide: Härtere Messer können mit einem dünneren Schleifwinkel geschärft werden, was zu einer extrem feinen Schneide führt. Das ist besonders wichtig für Präzisionsschnitte.

Nachteile einer hohen Härte

  • Sprödigkeit: Je härter die Klinge, desto spröder kann sie werden. Härtere Messer sind anfälliger für Brüche oder Absplitterungen, wenn sie unsachgemäß benutzt werden.
  • Schwieriger zu schärfen: Messer mit sehr hoher Härte sind schwieriger zu schleifen, da das Material den Schleifstein stärker beansprucht.

Welche Rockwell Härte sollte dein Messer haben?

Die Wahl des richtigen Kochmessers hängt auch immer von den individuellen Vorlieben und der Art der Nutzung ab. Wer Wert auf extreme Schärfe und lange Schnitthaltigkeit legt, sollte zu einem Messer mit einer höheren Rockwell-Härte greifen, wie sie bei japanischen Modellen üblich ist. Für den täglichen, vielseitigen Gebrauch und robustere Schneidaufgaben eignen sich Messer mit einer mittleren Rockwell-Härte, wie sie häufig bei europäischen Messern zu finden ist.

  1. Weichere Messer (52-56 HRC): Diese Messer, oft europäische Modelle (z. B. dieses Kochmesser von DICK), sind robust, weniger spröde und widerstandsfähig gegen Stöße. Sie eignen sich gut für vielseitige Aufgaben und sind leichter nachzuschärfen. Allerdings verlieren sie schneller ihre Schärfe und müssen häufiger gewetzt oder geschliffen werden.
  2. Härtere Messer (58-62+ HRC): Japanische Messer fallen oft in diesen Bereich. Sie sind extrem scharf, haben eine feine Schneide und behalten diese Schärfe über lange Zeit. Der Nachteil ist, dass sie spröder und anfälliger für Absplitterungen oder Brüche sind, besonders wenn sie unsachgemäß verwendet werden. Außerdem sind sie schwieriger zu schärfen.

Für den Alltagsgebrauch sind Messer im Bereich von 55-58 HRC eine gute Wahl, da sie robust und pflegeleicht sind. Für präzises Schneiden und Liebhaber von sehr scharfen Klingen bieten Messer mit einer Härte von 58-62 HRC eine schärfere Schneide, erfordern aber mehr Sorgfalt.

Wichtig ist, dass ihr, neben der Berücksichtigung der Rockwell Härte, immer das Messer auswählt, das seinen Eigenschaften auch gerecht werden kann. Denn einen Kürbis mit einem Officemesser zu zerteilen, macht weder dem Kürbis noch dem Messer viel Spaß. Schaut dazu gerne in unseren Blog-Artikel 8 großartige Messerarten, die deine Küche auf das nächste Level bringen – hier stellen wir die gängigsten Küchenmesser und ihre Verwendung vor. Und wenn immer noch Fragen auftauchen, die wir euch hier noch nicht beantworten konnten, ist das kein Problem! Wir stehen euch gerne mit Rat und Tat zur Seite – sprecht uns dazu jederzeit an und wir finden gemeinsam DAS richtige Messer.